Abstract: Im Falle Chinas[1] ist eine deutlich stärkere Orientierung aller Teilstrategien an der Grand Strategy und deren Koordinierung für die Erreichung jener als in westlichen Staaten gegeben. Eine vorangestellte Betrachtung des chinesischen strategischen Denkens ist daher notwendig, bevor die chinesische Militärstrategie in ihrer Entwicklungsgeschichte dahingehend analysiert wird, welche Aussagen bezüglich der Bildung von Allianzen dort getätigt werden. Zudem wird anhand von Beispielen jenseits der Worte betrachtet, ob sich dieses Bild in der Praxis halten lässt.
Problemdarstellung: Bei den Kooperationen in unterschiedlichen Formen und Intensitäten, die China mit den Staaten Russland, Nordkorea und Iran unterhält, stellt sich die Frage, ob auch zukünftig mit einem gemeinsamen und belastbaren Handeln dieser Staaten zu rechnen ist, oder ob es sich lediglich um eine punktuelle und nur jeweils bilaterale Zusammenarbeit handelt.
Was nun?: Eine Antwort auf die Frage, ob es sich bei den Kooperationsbeziehungen lediglich um punktuelles und jeweils bilaterales Zusammenarbeiten handelt, ist für die Strategieentwicklung, wie dem begegnet werden kann, relevant.

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Einführung und Fragestellung
Im Juli 2024 stellte der NATO-Rat auf seinem Gipfel in Washington in seinem Beschluss fest, dass „China durch seine sogenannte ‚grenzenlose‘ Partnerschaft und seine groß angelegte Unterstützung der russischen wehrtechnischen Basis zu einem entscheidenden Befähiger von Russlands Krieg gegen die Ukraine geworden ist. Dies verschärft die Bedrohung, die Russland für seine Nachbarn und die euroatlantische Sicherheit darstellt.“[2] Und weiter: „Die von der Volksrepublik China erklärten Ziele und ihre Politik des Zwangs stellen unsere Interessen, unsere Sicherheit und unsere Werte weiter vor Herausforderungen. […] China stellt die euroatlantische Sicherheit weiterhin vor systemische Herausforderungen. […] Gleichzeitig bauen wir unser gemeinsames Lagebild aus, erhöhen unsere Resilienz und Einsatzbereitschaft und schützen uns gegen Chinas Taktik des Zwangs und seine Versuche, das Bündnis zu spalten.“[3] In der gleichen Abschlusserklärung werden neben Russland und der China vor allem noch die sicherheitsgefährdenden Aktivitäten Nordkoreas und Irans hervorgehoben.
Die von der Volksrepublik China erklärten Ziele und ihre Politik des Zwangs stellen unsere Interessen, unsere Sicherheit und unsere Werte weiter vor Herausforderungen.
Mit Blick auf die in dem NATO-Beschluss genannten vier Akteure erscheint immer öfter ein neues Akronym in der Öffentlichkeit: CRINK, welches für China, Russland, Iran und Nordkorea steht[4]. Es finden sich auch Konnotationen wie „die neue Achse des Bösen“[5], auch wenn die Nutzung dieses Begriffes in einer historischen Reihe nach den Achsenmächten des Zweiten Weltkriegs und nach den Terroranschlägen des 11. Septembers für die Länder Iran, Irak und Nordkorea umstritten ist.[6]
Ausgangspunkt der hier vorgestellten sicherheitspolitischen Analyse ist die Betrachtung Chinas als „systemische Herausforderung“ oder „systemischer Rivale“[7]. Eingebettet in das übergeordnete strategische Denken Chinas erscheint es folgerichtig, zu schauen, ob die chinesische Militärstrategie Hinweise für eine zentrale Fragestellung gibt: Handelt es sich bei CRINK um eine aktiv gesteuerte Allianz auf Grundlage eines gemeinsamen, konzertierten und stabilen Vorgehens oder lediglich um punktuelle bilaterale, ggf. sogar opportunistische Zusammenarbeiten. Dafür wird zunächst in das strategische Denken Chinas eingeführt, um dann die chinesische Militärstrategie, sowohl die aktuelle wie auch die chronologische (Weiter-)Entwicklung, auf Hinweise bezüglich der Bedeutung und Nutzung von Allianzen zu untersuchen. Es wird nicht auf die konkrete Ausgestaltung der Beziehungen zwischen China und den anderen CRINK-Ländern eingegangen, sondern vielmehr in den Schlussfolgerungen eine Bewertung anhand der Ableitungen aus der chinesischen (Militär-)Strategie vorgenommen, ob es sich um eine Allianz im oben beschriebenen Sinne handelt und welche potenziellen Konsequenzen ggf. daraus erwachsen.
Einblicke in das strategische Denken Chinas
Das nationale Kerninteresse Chinas umfasst sowohl die nationale Sicherheit wie auch die innerstaatliche Entwicklung, ist nicht nur in Krisen- und Konfliktzeiten, sondern gerade auch im Frieden relevant und dient daher als handlungsleitender Rahmen sowohl für die innere wie auch die äußere Politikgestaltung.[8] China spricht hier von einem „Holistic National Security Concept“[9]. Das Denken ist daher darauf gerichtet, die innere Stabilität zu gewährleisten, weil nur sie die Realisierung des Gesellschaftsvertrages einer positiven und konstanten nationalen und ökonomischen Entwicklung ermöglichen und dadurch den Machterhalt der Kommunistischen Partei Chinas sicherstellen kann: „To maintain China’s fundamental system and state security; state sovereignty and territorial integrity; and the continued stable development of the economy and society.“[10] Daraus folgt, dass unter dem Stichwort der sogenannten „dual circulation“[11] die nationale über die internationale Entwicklung priorisiert wird. Dies spiegelt sich beispielweise in der sogenannten „Made in China 2025“-Strategie wider.[12] Aus dem oben beschriebenen Kerninteresse Chinas leitet sich wiederum ab: „It is necessary to uphold a holistic view of national security, balance internal and external security, homeland and citizen security, traditional and nontraditional security, subsistence and development security, and China’s own security and the common security of the world.“[13] China spricht mit Blick auf die Welt daher auch von der sogenannten „community of shared future for mankind“.[14] Zur Erreichung dieser bedarf es einer strategischen Grundlage gegenüber der internationalen Gemeinschaft und für die individuellen Beziehungen zu anderen Staaten. Für diese Strategie findet sich der Name „Beijing Consensus“ oder das „China-Modell“.[15] Die Aufstellung eines Gegenentwurfs alleine reicht aber nicht aus, sondern China versucht aktiv, seine geopolitische und geoökonomische Macht zu nutzen, um die existierende regelbasierte Weltordnung zu untergraben und eine alternative, stärker chinesische Werte und Vorstellungen widerspiegelnde Ordnung zu etablieren.[16] Ziel ist es dabei, dass es zu einer deutlichen Abnahme der Diskrepanz zwischen der eigenen Ordnung und der umgebenden Ordnung kommt:[17] „Order abroad is often a reflection of order at home.“[18]
It is necessary to uphold a holistic view of national security, balance internal and external security, homeland and citizen security, traditional and nontraditional security, subsistence and development security, and China’s own security and the common security of the world.
Dabei bedient sich China dreier sequenzieller „strategies of displacement“:[19] Die erste zählt auf die Schwächung des Einflusses der USA in der unmittelbaren Nachbarschaft Chinas, darauf aufsetzend der Aufbau einer regionalen Hegemonialstellung Chinas sowie dann die Verfolgung der beiden vorangegangenen Strategien auf globaler Ebene: „That order would span a ‚zone of super-ordinate influence‘ in Asia as well as ‚partial hegemony‘ in swaths of the developing world that might gradually expand to encompass the world’s industrialised centres.“[20] Die Herangehensweise ist dabei gänzlich geprägt von zwei grundlegenden (Selbst-)Verständnissen: zum einen die ausgeprägte Selbstwahrnehmung als eine Nation mit einer rein defensiv ausgerichteten Verteidigungspolitik[21], was auch dazu führte, dass der Begriff der „Cult of Defense“ [22] geprägt wurde. Diese Selbstwahrnehmung beruht auf der selbst gewählten Strategie des sogenannten „Peaceful Rise“.[23] Realpolitische Analysen vergangener Kriege lassen jedoch Zweifel an der Selbstwahrnehmung aufkommen,[24] was zum beschreibenden Begriff des „offensive realism“[25] geführt hat. Zum anderen aber auch bezüglich der Wahl der Herangehensweise, wobei hier der indirekte Ansatz[26] gewählt wird.[27]
Einführung in die chinesische Militärstrategie bis heute
Grundsätzliche Eckpfeiler für die Entwicklung der Militärstrategie
Zentrales Gremium für die Festlegung der Militärstrategie ist die „Central Military Commission“ (CMC) der Kommunistischen Partei Chinas. Hier spiegelt sich das Selbstverständnis der Einheit von Partei und Staat wider, das den Prinzipien einer Kaderpartei leninistischer Art folgt, so dass von einem anderen Verhältnis zwischen Partei und Staat als in westlichen Staaten ausgegangen werden muss.[28] Deswegen, wie bereits im vorangegangenen Abschnitt dargelegt, ist auch die kontinuierliche Herrschaft der Kommunistischen Partei eines der zentralen Kerninteressen des Staates China.
Die Entwicklung und Aufstellung der Militärstrategie erfolgt vor dem Hintergrund des schon beschriebenen Verständnisses einer „national comprehensive power“ und ist daher konzeptionell sehr eng aus der sicherheitspolitischen Nomenklatur hergeleitet bzw. in diese eingebettet.[29] Die Gedanken der politischen Führung spiegeln sich zum einen in den ungefähr alle zwei Jahre erscheinenden Weißbüchern zur Verteidigung[30] wider, andererseits sowohl bei wichtigen Reden, weiteren Werken[31] wie auch den Berichten, die beim Nationalkongress abgegeben werden. In seinem Bericht zum 19. Parteikongress forderte Präsident Xi beispielsweise, dass das Militär in der Lage sein muss, alle Kerninteressen Chinas zu schützen.[32] Im Anschluss an wichtige Sitzungen werden oft auch „Handreichungen“ veröffentlicht, um Handlungsanleitungen zu den wesentlichen Formulierungen in den Beschlüssen zu geben.[33] Es werden aber auch in allgemeinen politischen Dokumenten Setzungen vorgenommen, wie beispielsweise mit dem sogenannten „Centenary Goal“ für die chinesischen Streitkräfte, welches in Teil 16 des 14. Fünf-Jahres-Planes kodifiziert wurde.[34] Bei den Reden können zwei Beispiele genannt werden. In seiner Rede auf dem Boao-Forum im April 2022 schlug Präsident Xi die sogenannte „Global Security Initiative“ vor, die im Gleichgang mit zwei weiteren Initiativen[35] zu der schon beschriebenen „community of shared future for mankind“ führen soll.[36] In einer weiteren Rede forderte er zudem, dass das Militär vorbereitet sein soll, Herausforderungen in „all directions and fields“[37] zu begegnen. In vergangenen Zeiten konnte man auch noch chinesische Experten direkt für Analysen gewinnen[38], was so in dieser Form heute nicht mehr möglich ist.
Darunter kommen dann die sogenannten „Military Strategic Guidelines“, welche die Prinzipien und Pläne für die Vorbereitung und Durchführung eines bewaffneten Konfliktes beinhalten.[39] Änderungen in den „Guidelines“ erfolgen zudem in unregelmäßigen und teilweise auch großen Zeitabständen. Dies legt den Schluss nahe, dass es bereits Anpassungen in Doktrinen, Ausstattung und Training gibt, obwohl eine formalisierte Änderung der Militärstrategie noch nicht abgeschlossen und veröffentlicht worden ist. Nachstehend eine Übersicht dieser „Military Strategic Guidelines“:[40]

Taylor Fravel, „Shifts in Warfare and Party Unity Explaining China’s Changes in Military Strategy,“ International Security 42, Nr. 3 (2018), 37–83, mit eigener Ergänzung.
Die „Operational Guidelines“ folgen aus ebendieser Militärstrategie, d.h. sie werden entsprechend konsekutiv angepasst.[41] Ein weiterer Eckpfeiler der chinesischen Militärstrategie ist das Standardwerk für das militärische Führungspersonal, das „Science of Military Strategy“.[42] Wenn im Weiteren von der Militärstrategie gesprochen wird, dann erfolgt dies im Verständnis eines Konstruktes, welches auf den oben beschriebenen konstituierenden Elementen basiert.
Historische Entwicklung und Umbrüche in der chinesischen Militärstrategie mit Relevanz für die Bedeutung von Allianzen
Für die Betrachtung der Relevanz für die Bildung von Allianzen erfolgt in dieser Analyse eine Konzentration auf zwei Bereiche: Betrachtung der (geografischen) Räume sowie Einsatz des Militärs außerhalb der eigenen Staatsgrenzen.
Vor dem Blick auf die inhaltliche Entwicklung der neueren Militärstrategie ist auch eine Rückschau auf die klassische Militärstrategie notwendig, da diese in China nicht nur einen rein historischen Wert hat. Grundlegende strategische Gedanken der Vergangenheit haben ihren Eingang auch in die heutige Militärstrategie gefunden, vor allem, wenn die darauf basierenden Erfahrungen sich als erfolgreich erwiesen haben.[43] Schon bei den Klassikern wie Sun Tzu[44] und anderen[45] findet man immer wieder, dass man die Zuwendung weiterer Staaten gewinnen sollte. Dabei zielt man zuerst auf den unmittelbaren Nachbarn, um entweder direkte Hilfe zu erhalten oder zumindest ein Bündnis dieser Staaten mit einem weiter entfernt gelegenen Gegner zu verhindern.[46] Zudem wird eine zweistufige Strategie gewählt: Erst schafft man Anreize und offeriert Vorteile, nutzt dann aber auch Drohungen und Erpressungen.[47]
Grundlegende strategische Gedanken der Vergangenheit haben ihren Eingang auch in die heutige Militärstrategie gefunden, vor allem, wenn die darauf basierenden Erfahrungen sich als erfolgreich erwiesen haben.
In den Anfängen der „Military Strategic Guidelines“ war ein solcher Ansatz der Gewinnung von Nachbarstaaten nicht erkennbar. Erst in dem Wechsel der „Guidelines“ von 1980 zu jenen von 1988 kam es zum Übergang von einer Strategie, die den Gegner in die Tiefe des Landes bringen sollte, um ihn dann mit der Gesamtheit der Bevölkerung zu besiegen, zu einer Strategie, die – zeitlich wie räumlich begrenzte – Konflikte an der Peripherie Chinas führen und gewinnen lässt.[48] Hierzu kam es zur Einführung der „Active Defence“,[49] die man mit Blick auf den Gegensatz zwischen Selbstwahrnehmung als rein defensive ausgerichtete Nation und dem tatsächlichen, realpolitischen Handeln wie folgt beschreiben kann: „It can be proposed that the official thinking […] fit into the ‚duality‘ culture scheme […], with the strong, peaceful rhetoric and non-conflict preference, but increasingly assertive behaviour and pro-active stance when dealing with national (core) interests […].“[50] So hat beispielsweise China durch den Bau und die Militarisierung künstlicher Inseln im Südchinesischen Meer wie auch sogenannter „Dual-use“-Dörfer entlang der chinesisch-indischen Grenze Tatsachen geschaffen, die international als offensiver Realismus, von China selber jedoch als rein defensiver Art zur Verteidigung nationaler Interessen bezeichnet werden.
In der Version von 2013 der „Science of Military Strategy“ wurde zum ersten Mal das Thema der strategischen Planung für den Einsatz der Streitkräfte im Frieden eingeführt.[51] Weiterhin erweiterten sich die Dimensionen der Kriegsführung von drei auf fünf, da Cyber und Weltall dazugekommen sind.[52] Gleichzeitig wird darauf verwiesen, dass von einer „contingency-based strategy“ – mit Blick auf die Verteidigung der territorialen Integrität gegenüber potenziellen Invasionen – auf eine „capability-based strategy“ übergegangen werden muss, die nationale Interessen auch außerhalb des eigenen Territoriums verteidigen muss.[53] In den „Military Strategic Guidelines“ von 2014 erfolgte dann eine Erweiterung in der regionalen Zuordnung – zwar blieben mit Taiwan das zentrale und mit Blick auf die jeweiligen Auseinandersetzungen Indien und das Südchinesische Meer als die sekundären Konfliktszenarien gleich, jedoch wurden Teile des Westpazifik als relevant für eine mögliche Unterstützung von Taiwan durch die USA ergänzt. Dadurch kam es zu einer Betonung der maritimen Dimension, die es so vorher nicht gegeben hat. Das Weißbuch von 2015 strich heraus, dass es ein „long-standing task for China to safeguard its maritime rights and interests“ ist, was sich nicht nur auf die Taiwan-Straße sowie das Süd- und Ostchinesische Meer bezieht, sondern auch auf „potential threats to China’s growing interests overseas“. Dies führte zu einer Erweiterung des Aufgabenspektrums von „near sea defense“ zu „far seas protection“, was sich auch im letzten Weißbuch von 2019 wiederfindet.[54] Im Weißbuch 2019 wird auch zum ersten Mal auf ein Konfliktfeld mit den USA auf internationaler Ebene hingewiesen[55], während es vorher geografisch restriktiver gefasst wurde.[56]
Das Weißbuch von 2015 strich heraus, dass es ein „long-standing task for China to safeguard its maritime rights and interests“ ist, was sich nicht nur auf die Taiwan-Straße sowie das Süd- und Ostchinesische Meer bezieht, sondern auch auf „potential threats to China’s growing interests overseas“.
Bei der revidierten Version des „Science of Military Strategy“ von 2020 ist hervorzuheben, dass ein Übergang von „integrated joint operations“ zu „multi-domain-integrated joint operations“ stattgefunden hat, um die Erweiterung der Räume um den Cyber-[57] und den Weltraum[58] widerzuspiegeln.[59] Neu eingeführt wurden zudem die Elemente „strategic reconnaissance / strategic early warning“[60] sowie „maritime maneuver operations“[61]. Ersteres geht ausdrücklich über die Fokussierung auf Fragen der Abschreckung durch Atomwaffen hinaus, indem es geopolitische und geoökonomische Analysen in den Vordergrund rückt. Zweiteres spiegelt eine Erweiterung des Auftrages wider („to achieve control over important sea areas and maritime passages“), ohne jedoch geografisch spezifisch zu werden[62]. Als Synthese aus der veränderten Operationsführung wie auch der geografischen Erweiterung des Aufgabenspektrums kann die in 2016 erfolgte Aufstellung der „Joint Logistic Support Force“ gesehen werden.[63]
Die Bedeutung der neuen Räume wird auch durch die letzte große Restrukturierung im chinesischen Militär im April 2024 hervorgehoben, indem die „Strategic Support Force“, die 2015 geschaffen wurde, um die militärischen Fähigkeiten im Bereich Weltraum, Cyber sowie die elektronische und psychologische Kriegsführung in einem Bereich zu bündeln, aufgelöst wurde. Als Folge werden die nun vier Teilstreitkräfte (Army, Navy, Air Force, Rocket Force) und vier Bereiche (Information Support Force, Aerospace Force, Cyberspace Force, Joint Logistic Support Force) direkt von der Zentralen Militärkommission unter Präsident Xi geführt, womit die Zwischenführungsinstanz gerade für die Räume Cyber und Weltraum in Form der „Strategic Support Force“ eliminiert wurde.[64]
Implikationen des chinesischen militärischen Handelns für die Bildung und Nutzung von Allianzen
Das chinesische militärische Handeln mit der Zielsetzung der Bildung eines Netzwerks von freundlich gesinnten oder zumindest von China abhängigen Staaten[65] lässt sich wie folgt kategorisieren[66]:
– Chinesische Militärdiplomatie,[67]
– Beitrag zu UN-Friedensmissionen,[68]
– Rüstungsindustrie.
Ohne die Bedeutung der anderen beiden Komponenten schmälern zu wollen, lässt gerade das Beispiel der Rüstungsindustrie das veränderte strategische Handeln Chinas deutlich erkennen. Während in einer ersten Phase eine deutliche Abhängigkeit von Russland gegeben war, verringerte sich diese Abhängigkeit in dem Maße, wie die einheimische Rüstungsindustrie in der Lage war, quantitativ wie auch qualitativ den einheimischen Bedarf zu decken.[69] In den letzten Jahren wandelte sich diese Industrie von der Rolle des Bedarfsdeckers hin zu einem stärker werdenden Rüstungsexporteur und damit zu einem geostrategischen Instrument der chinesischen Führung.[70] So ist China inzwischen der weltweit viertstärkste Rüstungsexporteur, vor allem in den Regionen Süd- und Südostasien, Subsahara und dem Mittleren Osten.[71] China ist als Rüstungsexporteur für viele potenzielle Empfängerländer sehr interessant, weil es viele Merkmale westlicher Rüstungsexportregime[72] nicht anwendet, auch wenn eine zunehmende Bereitschaft zur Beteiligung an internationalen Waffenkontrollregimen auf chinesischer Seite zu erkennen ist.[73] Allerdings wird das Instrument der Rüstungsindustrie auch noch in einem anderen Bereich wirksam, der sich aus der chinesischen Strategie der „Civil-Military-Fusion“[74] ergibt. Der Schwerpunkt liegt eben nicht mehr auf der Entwicklung und Produktion von klassischen Militärgütern, sondern den aus dieser Strategie resultierenden Dual-Use-Gütern. Dies ist deswegen so relevant, weil die meisten nationalen und internationalen Organisationen, die Daten über Rüstungsexporte erheben[75], eine scharfe Trennung zwischen konventionellen und unkonventionellen Rüstungsgütern vornehmen, aber die Dual-Use-Thematik vernachlässigen.
China ist als Rüstungsexporteur für viele potenzielle Empfängerländer sehr interessant, weil es viele Merkmale westlicher Rüstungsexportregime nicht anwendet, auch wenn eine zunehmende Bereitschaft zur Beteiligung an internationalen Waffenkontrollregimen auf chinesischer Seite zu erkennen ist.
Allerdings ist aus Sicht des Autors das alleinige Abstellen auf chinesische militärische Aktivitäten nicht zielführend, sondern es müssen weitere Aktivitäten außerhalb des Militärs, die jedoch die gleichen geografischen Räume adressieren, in Ergänzung betrachtet werden.[76] Denn es bedarf eines erweiterten Verständnisses von chinesischer (Militär-)Strategie, weil der Beziehungszusammenhang zwischen Grand Strategy und ihren Teilstrategien deutlich stärker und wesentlich enger koordiniert[77] ist, als dies beispielsweise bei europäischen Ländern der Fall ist. Internationale – und auch nationale – Faktoren bzw. Entwicklungen sind maßgeblich für die Strategieentwicklung. Dazu gehören internationale politische Konstellationen, Allianzen und Verträge, internationale wie auch multilaterale Organisationen, die strategischen Intentionen großer bzw. wichtiger Staaten sowie das aktuelle Macht(un)gleichgewicht in der Welt. Diese internationalen wie auch die nationalen Faktoren bestimmen die Militärstrategie, deren Zielsetzung durch die Politik definiert werden.[78] Deswegen findet sich auch die folgende Aussage: „Strategic means take military power as the core, and also include comprehensive power including political, economic, diplomatic, scientific and technological, cultural, geographic and other related forces. It can be real power or potential power; it can be hard power or soft power. Its mode of action can be either a war action or a non-war military action; it can be through deterrence or actual combat.“[79] Ziel ist es, bei einem überlegenen Gegner diesen dazu zu bringen, so zu handeln, dass es den eigenen Zielen dient, der Gegner aber glaubt, dass er ausschließlich seine eigenen Interessen verfolgt.[80] Aus diesem Grunde wird auch die Nutzung der Spieltheorie, die auf Gewissheiten und Rationalitäten aufbaut, in China im militärischen Bereich abgelehnt,[81] denn bei der Verfolgung seiner eigenen Interessen wird der Gegner Fehler machen, wenn er mit den chinesischen Strategien konfrontiert wird: „There are few fixed patterns in Chinese strategy, and this is deliberate. How Beijing puts principles into practice will vary widely from circumstance to circumstance, confounding efforts at prediction. […] the doctrine is entirely congruent with Chinese strategic culture, as well as with the universal logic of strategy.“[82] Die chinesische Strategie folgt daher auch dem Ansatz, dass politische Ziele (ends) mit den zur Verfügung stehenden, immer limitierten, Kapazitäten (means) in einem strategischen Ansatz in Einklang gebracht werden sollen.[83] Als Beispiel kann wieder auf den Schutz maritimer Interessen abgestellt werden. Als Nation, die elementar auf den Handel angewiesen ist, benötigt China nicht nur gesicherte Export- und Importwege, sondern auch entsprechend störungsfreie Rohstoff- und Energielieferungen. Diese Transporte finden überwiegend über das Meer statt, auch wenn mit der ursprünglichen Intention der „Belt- and Road-Initiative“ eine stärkere Landbindung von Transportwegen angegangen wurde. Chinas geostrategische Lage und geoökonomische Situation würde also verlangen, dass China in der Lage ist, eine umfassende Sicherheit seiner sogenannten „Sea Lanes of Communication“ zu gewährleisten. Aktuell sind von den großen Handelsnationen nur die USA in der Lage, dies zu gewährleisten – weder die Europäer noch China sind dazu momentan fähig. Der Fähigkeitsaufbau Chinas ist zwar rasant, konstant und mit Blick auf eine „Anti-Access and Area-Denial“-Strategie innerhalb der sogenannten „First Island Chain“ wirksam, ermöglicht aber dennoch noch nicht die Sicherung ihrer Transport- und Nachschubwege. Daher muss China auf andere Instrumente ausweichen, um diese Sicherheit mit Blick auf seine Handelsmöglichkeiten als Grundlage einer weiteren positiven Gesellschaftsgestaltung zu generieren.[84]
Schlussfolgerungen
Eine Militärstrategie gibt immer auch Hinweise über die übergeordneten Intentionen eines Landes und beschreibt die Konditionen, unter denen es wahrscheinlich zu einer Nutzung des Militärs zur Erreichung politischer Ziele kommt. Allerdings muss man bei China auch zu dem Schluss kommen, dass die Militärstrategie eher nicht durch – eng gefasste – militärische Entwicklungen verändert wurde, sondern aufgrund politischer Erwägungen. Dabei werden Möglichkeiten des Handelns wie auch Bedrohungen der Kerninteressen analysiert, aber die Definition chinesischer Interessen ist keine Ableitungen/keine Funktion aus den konkreten Bedrohungen, die eine verfälschte Ressourcenallokation zur Folge haben könnte. China ist vielmehr dabei, die Kräftedisposition so zu seinen Gunsten zu ändern[85], dass die Notwendigkeit eines militärischen Konfliktes erst gar nicht entsteht. Chinas Strategie ist daher nicht als Handlungsplan für die Nutzung seiner militärischen Fähigkeiten zur Sicherung seiner territorialen Integrität oder seiner Kerninteressen zu verstehen, sondern zur Vermeidung der Notwendigkeit der Führung einer Auseinandersetzung mit Waffengewalt. China zielt vielmehr darauf ab, dass seine Kerninteressen unangreifbar werden, indem ein Netzwerk von entweder freundlich gesinnten oder aber durch Abhängigkeiten an chinesische Interessen gebundenen Staaten geschaffen wird. Dabei wäre die Nutzung des Begriffs „Allianzen“ nach westlichem Verständnis eher unzutreffend,[86] denn im chinesischen Verständnis sind es keine langfristigen, bindenden und auf gegenseitiger Abhängigkeit beruhenden Pakte, sondern eher auf einseitige Abhängigkeiten von China fußende Beziehungen, wo die Abhängigkeit in ein direktes und indirektes Handeln im Sinne Chinas mündet. Diese Abhängigkeit wird auf unterschiedliche Arten und Weisen geschaffen.
China zielt vielmehr darauf ab, dass seine Kerninteressen unangreifbar werden, indem ein Netzwerk von entweder freundlich gesinnten oder aber durch Abhängigkeiten an chinesische Interessen gebundenen Staaten geschaffen wird.
Somit wären identifizierte Gefährder chinesischer Interessen entweder isoliert oder zumindest soweit anderwärtig beschäftigt bzw. gar aktiv gehindert, dass sie sowohl mit militärischen wie auch nicht-militärischen Maßnahmen nicht in der Lage sind, zu akzeptablen eigenen Kosten die Realisierung der Interessen und Aktivitäten Chinas zu verzögern oder zu verhindern. China folgt dem Prinzip, dass eine Strategie selten erfolgreich ist, wenn sie gegnerische Maßnahmen nicht neutralisieren kann.[87] Das Resultat beispielsweise im Südchinesischen Meer zeigt, dass China durch kalkuliert offensives Verhalten in der Lage ist, die eigene Position relativ risikofrei zu stärken, ohne dabei in eine direkte militärische Konfrontation oder gar einen Krieg mit Anrainerstaaten oder den USA zu gelangen. Denn die Abhängigkeiten sind aktuell bereits stark genug ausgeprägt, damit der weiteren Zunahme regionaler Macht Chinas, der Unterwanderung der internationalen Ordnung oder den chinesischen „grey zone activities“[88] deutlich mehr Widerstand entgegengebracht wird.
Eine Auseinandersetzung unter den Bedingungen einer „intelligentised warfare“[89] ist nicht mehr alleine die Konfrontation von bewaffneten Streitkräften, egal in welchen (geografischen) Räumen, sie bedeutet vielmehr Konfrontationen von Systemen aus den Bereichen Politik, Ökonomie, Soziales, Recht, Kultur und natürlich dem Militär.[90] Dies wird zudem noch durch das chinesische Verständnis eines Sieges unterstrichen, welches sich von westlichen Verständnissen unterscheidet: Während im westlichen Verständnis der Einsatz des Militärs mit der Absicht erfolgt, über einen Gegner zu siegen, so wird es im chinesischen Ansatz dazu verwendet, dem Gegner einen Sieg zu verwehren.[91] Eine Abschreckung in einem chinesischen Verständnis ist zwar weiterhin ein politisch-militärisches Konzept, erfährt aber durch den Ansatz der „comprehensive national power“ eine deutlich stärkere nicht-militärische und damit psychologische Dimension, da sich neue Dimensionen mit Blick auf „flexibility, controllability, directionality, deniability and spontaneity“[92] ergeben können.
Während im westlichen Verständnis der Einsatz des Militärs mit der Absicht erfolgt, über einen Gegner zu siegen, so wird es im chinesischen Ansatz dazu verwendet, dem Gegner einen Sieg zu verwehren.
Die Bildung von politischen Abhängigkeiten (political capture), vorzugsweise durch ökonomische Instrumente (Investitionen, Übernahmen, Kreditgewährung), ist auf Seiten Chinas präferiert – was beispielsweise durch die neu ausgerichtete bzw. erweiterte „Belt and Road Initiative“ (in Richtung Afrika und Lateinamerika) zum Ausdruck kommt. Dazu gehört auch, dass somit beispielsweise Chinas Militärdiplomatie nicht nur unter dem Aspekt betrachtet werden kann, einen unmittelbaren Fähigkeitsaufbau (z. B. durch taktisches Know-how und Technologieerwerb) oder eine ökonomische Gewinnerzielung chinesischer Rüstungsbetriebe sicherzustellen, sondern gleichzeitig durch den Transfer auch Einfluss im politischen Raum zu gewinnen. Da (politische) Akteure generell dazu neigen, ihre eigene Motivation und Wahrnehmung auf die der Kontrahenten zu projizieren[93], wird das westliche, marktwirtschaftlich orientierte Handeln entlang überwiegend ökonomischer Maßstäbe als geostrategisch motiviertes Agieren mit hegemonialer Absicht „missverstanden“. Damit wird ökonomischer Erfolg automatisch mit hegemonialem Anspruchsdenken gleichgesetzt, welches am Ende nur dazu dient, China in seiner Entwicklung einzudämmen und ihm den angestammten Platz in einer neuen, multipolaren Weltordnung zu verwehren. Alleine die Existenz, die Kommunikation und damit auch zwangsläufig das Sichtbarwerden westlicher Wertmaßstäbe bei der eigenen Bevölkerung stellen damit eine Bedrohung der eigenen Ordnung dar (Beispiele: Tiananmen, der Zusammenbruch der kommunistischen Herrschaft in der Sowjetunion, die Dissidentenbewegungen in Tibet und in Xinjiang, die Verschlechterung der Situation mit Taiwan).
Bei Chinas Handeln kann eine geostrategische Absicht dahinter angenommen werden, weswegen dann rein ökonomische Bewertungskriterien (wie z. B. die Profitabilität einer Investition, einer unternehmerischen Kaufentscheidung, der Kreditgewährung etc.) alleine als Maßstab das Ausmaß und die Motivation chinesischen Handelns verfälschen würden. So können beispielsweise durch Waffenverkäufe zum einen zwar bereits entstandene Kosten absorbiert und damit die Überholung des alten Inventars einigermaßen wertneutral kompensiert werden, viel stärker dürften aber die daraus entstehenden politischen Vorteile wie auch eine zunehmende Abhängigkeit des Empfängerlandes (durch Folgeaufträge, Ersatzteile, Instandsetzungen) ins Gewicht fallen. Das führt auch dazu, dass eine solche Strategie mit einem ganz anderen Zeithorizont ausgeführt wird, da es nicht um eine direkte Reaktion auf eine sich zuspitzende Krisenreaktion geht, sondern sie als Präventivmaßnahme zeit- und krisenunabhängig durchgeführt wird. Damit sind die Beobachtung und Bewertung von Akteuren weltweit und die darauf erfolgenden chinesischen Interventionen weitgehend unabhängig von geostrategischen Räumen oder militärischen Fähigkeiten. China hat daher kein Interesse daran, dass Russland und Iran zu schwach werden, um im Kräftedispositiv vor allem der USA noch beachtet werden zu müssen.[94]
Statt selber eingehegt zu werden, verfolgt China daher eine aktive Strategie zur Einhegung derjenigen Staaten, die seine selbst definierte Entwicklung subjektiv verhindern könnten. Die Klassifizierung solcher Bündnisse mit dem Begriff der Allianz eines westlichen Verständnisses wäre hier nicht zutreffend. Langfristige, auf gegenseitige Verpflichtungen aufbauende und formalisierte Institutionen sind eher nicht das Mittel der Wahl, sondern China präferiert ein Netzwerk von Staaten, die eine einseitige Abhängigkeit zu China aufweisen und die im Bedarfsfall im Sinne Chinas handeln. Es handelt sich daher nicht um ein konstruktivistisches Vorgehen in dem Sinne, dass mit normativen „Pflöcken“ der Ausgleich zu nicht vorhandenen festen Interessen und Identitäten geschaffen werden müsste. Aus diesem Grunde ist auch das „Abkommen über Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand“ zwischen China und Nordkorea, der als Verteidigungspakt die gegenseitige militärische Unterstützung im Falle eines Angriffs eines Drittstaats vereinbart, der einzige vertraglich gesicherte Verteidigungspakt, den China mit einem Staat unterhält.[95] Die Beziehungen zwischen diesen Staaten basieren nicht auf Grundlage gemeinsamer Prinzipien oder Entscheidungsregeln oder gar einer kollektiven Identität. Es bleibt daher offen, welche Bindewirkung eine lediglich gemeinsam geteilte Ablehnung westlicher liberaler Regierungsformen[96] sowie der internationalen regelbasierten Ordnung westlicher Prägung entfalten kann. Das Fehlen einer Institutionalisierung westlicher Art darf aber nicht zu einer Unterschätzung[97] der faktischen Machtentfaltung eines solchen Zusammenschluss „dem Geiste nach“ führen, auch nicht für die unmittelbare Ausgestaltung der eigenen Landes- und Bündnisverteidigung.[98] Die Möglichkeit eines selbst nur lose abgestimmten Handelns zwischen den Ländern würde die USA zwingen, nicht nur ihre strategische „Aufmerksamkeit“ auf verschiedene Räume aufzuteilen, sondern vor allem militärische Kapazitäten weiterhin im Mittleren Osten (Iran) und in Asien (China und Nordkorea) vorzuhalten, die damit als wesentlicher Pfeiler der nordatlantischen Verteidigung in Europa gegenüber einem revisionistischen Russland nicht mehr zur Verfügung stehen werden.
China wird weiterhin versuchen, die internationale regelbasierte Ordnung in seinem Sinne zu verändern. Im Gegensatz zu Russland, Iran und Nordkorea bewegt sich China aber weiterhin überwiegend im System der aktuellen internationalen Ordnung,[99] um eine machtvollere Stellung zur Veränderung dieser über einen inkrementalen Ansatz zu behalten.[100] Realisten sehen aber am Beispiel des russischen Angriffskrieges wie auch dem Verhalten Chinas im Südchinesischen Meer, dass Großmächte geltendes (Völker-)Recht missachten, wenn in einer Interessenabwägung selbst gesetzte Kerninteressen gefährdet sind. Eine moralische Verurteilung alleine reicht in einem solchen Falle nicht aus, ein solches Verhalten auch perspektivisch zu verhindern.
China wird weiterhin versuchen, die internationale regelbasierte Ordnung in seinem Sinne zu verändern.
Daher bestünde auch eine Gefahr, wenn der Begriff der „Achse des Bösen“ im Sinne eines „oversimplifying labeling“ zu oft und zu vereinfacht genutzt wird, denn es könnte nicht nur diese Länder noch stärker – und ggf. auch formalisierter – zusammenbringen, sondern eine gewisse Solidarität anderer, bisher neutralerer Länder erzeugen, die in dem Handeln westlicher Staaten eine Diskreditierung der naturgemäß interessengeleiteten Politiken der CRINK-Länder sehen. Der globale Süden ist schon jetzt von einer kritischen Haltung gegenüber der nach westlichen Vorstellungen durch internationale Organisationen und Prozesse entstandenen regelbasierten Ordnung geprägt, die von den CRINK-Ländern als aggressive Missionierung gegenüber anders gelagerten Kulturen und Zivilisationen bezeichnet werden. Auch andere Formen des „Labeling“, wie z. B. eine wie auch immer novellierte Bezeichnung eines „neuen Kalten Krieges“, würden eine falsche strategische Antwort hervorrufen. Denn eine solche Bezeichnung würde automatisch zu einer strategischen Rahmensetzung führen, die eng mit den Mitteln und Maßnahmen des „alten Kalten Krieges“ assoziiert werden würde. Die Wiederholung der damaligen Engführung auf eine überwiegend mit militärischen Mitteln durchgeführte Einhegung würde dem heutigen, deutlich umfassenderen strategischen Ansatz Chinas nicht gerecht werden.
Dr. Dipl.-Kfm. Wolfgang Müller ist Senior Research Fellow am German Institute for Defense and Strategic Studies. Er ist ehemaliger Offizier und jetziger Reserveoffizier einschließlich Verwendungen mit der UNO und bei der NATO. Danach war er in leitenden Positionen in der öffentlichen Verwaltung tätig. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Gesamtgesellschaftliche Resilienz, Gesamtverteidigung sowie China. Die in dem Beitrag vertretene Meinung spiegelt alleine die Position des Autors wider und nicht die der Bundeswehr oder des German Institute for Defense and Strategic Studies.
[1] Es ist bei der Verwendung des Begriffs „China“ bzw. „chinesisch“ immer die Volksrepublik China gemeint. Die Republik China wird mit Taiwan bezeichnet.
[2] NATO, „Gipfelerklärung anlässlich des Treffens des Nordatlantikrats auf Ebene der Staats- und Regierungschefinnen und -chefs der NATO am 10. Juli 2024 in Washington,“ 10.07.2024, https://nato.diplo.de/nato-de/01-natostatements/2666474-2666474.
[3] Ibid.
[4] So z. B. Landesgruppe der CDU Baden-Württemberg: Roderich Kiesewetter, „Angesichts der Bedrohung durch CRINK ist die NATO wichtiger denn je,“ CDU-Landesgruppe Baden-Württemberg im Deutschen Bundestag, 04.07.2024, https://www.fuerslaendleinberlin.de/2024/07/04/angesichts-der-bedrohung-durch-crink-ist-die-nato-wichtiger-denn-je/; Kyle McKinnon, „CRINK – die Achse der Autokraten,“ Deutsche Welle, 23.10.2024, https://www.dw.com/de/crink-die-achse-der-autokraten/video-70580565.
[5] Gordana Mijuk, „Sie wollen den Westen kleinkriegen: Die neue Achse des Bösen trägt das Kürzel CRINK,“ Neue Züricher Zeitung, 26.10.2024, https://www.nzz.ch/international/sie-wollen-den-westen-kleinkriegen-die-neue-achse-des-boesen-traegt-das-kuerzel-crink-china-russland-iran-nordkorea-ld.1854529; Lea Winkler, „CRINK: Neue Achse des Bösen oder Russlands Verzweiflung im Ukraine-Krieg?,“ Frankfurter Rundschau, 26.10.2024, https://www.fr.de/politik/crink-neue-achse-des-boesen-oder-russlands-verzweiflung-im-ukraine-krieg-zr-93374791.html; Stuart Lau, „CRINK: It is the New ‚Axis of Evil‘,“ Politico, 17.10.2024, https://www.politico.eu/article/crink-new-axis-of-evil-nato-china-russia-iran-north-korea/.
[6] So z. B. Rodrigo G. De Souza, „Who are the CRINK – The countries that form the new ‚Axis of Evil‘ in the world and what they want,“ The Atlas Report, 10.06.2024, https://atlas-report.com/who-are-the-crink-the-countries-that-form-the-new-axis-of-evil-in-the-world-and-what-they-want/.
[7] So sprechen sowohl die Europäische Union (zuletzt in Europäischer Rat, „Tagung des Europäischen Rates (29. und 30. Juni 2023) – Schlussfolgerungen,“ 30.06.2023, 9, https://data.consilium.europa.eu/doc/document/ST-7-2023-INIT/de/pdf) wie auch die Bundesrepublik Deutschland (Bundesregierung, „China-Strategie der Bundesregierung. Unsere Werte und Interessen besser verwirklichen,“ 13.07.2023, https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/china-strategie-2202212) von einem „systemischen Rivalen“; siehe auch: Andrew Small, „The Meaning of Systemic Rivalry: Europe and China Beyond the Pandemic (Policy Brief),“ European Council on Foreign Relations, 13.05.2020, https://ecfr.eu/publication/the_meaning_of_systemic_rivalry_europe_and_china_beyond_the_pandemic/; Rebecca Christie, „Rivals, Not Enemies (Brussels Briefing),“ Internationale Politik Quarterly, 28.09.2023, https://ip-quarterly.com/en/rivals-not-enemies; Christopher S. Chivvis (Hrsg.), U.S.-China Relations for the 2030s: Toward a Realistic Scenario for Coexistence (Washington D.C.: Carnegie Endowment for International Peace, 2024), https://carnegie-production-assets.s3.amazonaws.com/static/files/Chivvis-US%20China%202030-final%201.pdf.
[8] Siehe wiederum Chunqiu Wu, „Dialectics and the Study of Grand Strategy: A Chinese View,“ China Military Science, Nr. 3 (2002): 144–145, https://www.airuniversity.af.edu/CASI/Display/Article/2867621/itow-dialectics-and-the-study-of-grand-strategy-a-chinese-view/.
[9] Siehe dazu: Timothy R. Heath, „The ‚Holistic Security Concept‘: The Securitization of Policy and Increasing Risk of Militarized Conflict,“ RAND, 27.06.2015, https://www.rand.org/pubs/commentary/2015/06/the-holistic-security-concept-the-securitization.html.
[10] Dai Bingguo, „The Core Interests of the People’s Republic of China,“ China Digital Times, 07.08.2009, https://chinadigitaltimes.net/2009/08/dai-bingguo-%E6%88%B4%E7%A7%89%E5%9B%BD-the-core-interests-of-the-prc/; Xias Tianliang (Hrsg.), Science of Military Strategy (revised 2020) (Montgomery: China Aerospace Studies Institute, 2022), 25, https://www.airuniversity.af.edu/Portals/10/CASI/documents/Translations/2022-01-26%202020%20Science%20of%20Military%20Strategy.pdf; Jinghan Zeng, Yuefan Xiao und Shaun Breslin, „Securing China’s Core Interests: The State of Debate in China,“ International Affairs 91, Nr. 2 (2015): 245–66; Chen Yixin, „Fully Implement the Overall National Security Outlook,“ Center for Strategic and International Studies, 15.04.2024, https://interpret.csis.org/translations/fully-implement-the-overall-national-security-outlook/.
[11] Alicia García-Herrero, „What is Behind China’s Dual Circulation Strategy,“ China Leadership Monitor 69 (2021), https://papers.ssrn.com/sol3/Delivery.cfm/SSRN_ID3927117_code698134.pdf?abstractid=3927117&mirid=1.
[12] Siehe dafür beispielsweise: Jost Wübbeke et al., „Made in China 2025: The Making of a High-Tech Superpower and Consequences for Industrial Countries (MERCIS Papers on China, No. 2),“ Mercator Institute for China Studies, Dezember 2019, https://merics.org/sites/default/files/2020-04/Made%20in%20China%202025.pdf.
[13] The State Council of the People’s Republic of China, „China’s Military Strategy: White Paper 2015,“ 6, zuletzt gesehen 20.12.2024, http://www.andrewerickson.com/wp-content/uploads/2019/07/China-Defense-White-Paper_2015_English-Chinese_Annotated.pdf.
[14] The State Council of the People’s Republic of China, „The Belt and Road Initiative: A Key Pillar of the Global Community of Shared Future,“ Oktober 2023, https://english.www.gov.cn/atts/stream/files/6524b3d7c6d0c788098ffefc; neben der offiziellen englischen Übersetzung findet sich aber auch eine mehr wörtliche und zutreffendere Übersetzung mit „community of common destiny for mankind“ wieder (siehe dazu: Liza Tobin, „Xi’s Vision for Transforming Global Governance: A Strategic Challenge for Washington and Its Allies,“ The Strategist 2, Nr. 1 (2018): 154–66; Denghua Zhang, „The Concept of ‚Community of Common Destiny‘ in China’s Diplomacy: Meaning, Motives and Implications,“ Asia & the Pacific Policy Studies 5, Nr. 2 (2018): 196–207; Zhaohe Chen, „The Chinese Cultural Root of the ‚Community of Common Destiny for All Mankind‘,“ Advances in Social Science Education and Humanities Research 142 (2017): 718–22; Timothy R. Heath, „Xi’s Cautious Inching Towards the China Dream,“ Lawfare, 07.08.2023, https://www.lawfaremedia.org/article/xi-s-cautious-inching-towards-the-china-dream.
[15] Joshua C. Ramo, „The Beijing Consensus,“ The Foreign Policy Center, März 2004, https://fpc.org.uk/wp-content/uploads/2006/09/244.pdf; Yasheng Huang, „Debating China’s Economic Growth: The Beijing Consensus or the Washington Consensus,“ Academy of Management Perspectives 24, Nr. 2 (2010): 31–47; siehe aber auch für eine kritische Betrachtung, ob es überhaupt die Charakteristika eines Modells erfüllt, oder aber nicht nur synonym für alle anderen Herangehensweisen im Vergleich zu westlich dominierten Ansätzen steht: Xiaoshua Hou, „Dissecting China’s Rise: Controversies Over the China Model,“ China Perspectives, Nr. 2 (2014): 61–7.
[16] So spricht beispielsweise der Bericht für den letzten Nationalen Volkskongress davon, eine „equal and orderly multipolar world“ schaffen zu wollen, und dafür die „global governance“ zu reformieren (Qiang Li, „Report on the Work of the Government,“ März 2024, 39, https://npcobserver.com/wp-content/uploads/2024/03/2024-Government-Work-Report_EN.pdf.
[17] Siehe dazu beispielsweise: Charles Edel und David O. Shullman, „How China Exports Authoritarianism. Beijing’s Money and Technology is Fueling Repression Worldwide,“ Foreign Affairs, 16.09.2021, https://www.foreignaffairs.com/articles/china/2021-09-16/how-china-exports-authoritarianism.
[18] Rush Doshi, „The Long Game: China’s Grand Strategy to Displace American Order,“ Brookings, 02.08.2021, https://www.brookings.edu/articles/the-long-game-chinas-grand-strategy-to-displace-american-order/.
[19] Ibid.
[20] Ibid.
[21] Siehe dazu: The State Council of the People’s Republic of China, „China’s National Defense in the New Era; Chapter 2: China’s Defensive National Defense Policy in the New Era (2019),“ 7–13, zuletzt gesehen 20.12.2024, http://www.andrewerickson.com/2019/07/full-text-of-defense-white-paper-chinas-national-defense-in-the-new-era-english-chinese-versions/; oder auch: Tianliang (Hrsg.), Science of Military Strategy, 27.
[22] Andrew Scobell, „The Chinese Cult of Defense,“ in China’s Use of Military Force: Beyond the Great Wall and the Long March, hrsg. von Andrew Scobell (New York: Cambridge University Press, 2003), 15–39.
[23] Siehe dazu: Brookings Institution, „China’s Peaceful Rise: Speeches of Zheng Bijian 1997–2004,“ https://www.brookings.edu/wp-content/uploads/2012/04/20050616bijianlunch.pdf; Bonnie S. Glaser und Evan S. Medeiros, „The Changing Ecology of Foreign Policy-Making in China: The Ascension and Demise of the Theory of ‚Peaceful Rise‘,“ The China Quarterly 190 (2007): 291–310.
[24] Siehe dazu: Allen S. Whiting, „China’s Use of Force 1950-1996, and Taiwan,“ International Security 26, Nr. 2 (2001): 103–31; Jonathan R. Adelman und Zhiyu Shih, Symbolic War: The Chinese Use of Force, 1840–1980 (Taipei: National Chengchi University, 1993); Huiyun Feng, „A Dragon on Defense: Explaining China’s Strategic Culture,“ in Strategic culture and weapons of mass destruction: Culturally Based Insights Into Comparative National Security Policymaking, hrsg. von Jeannie L. Johnson, Kerry M. Kartchner und Jeffrey A. Larsen (New York: Palgrave Macmillan, 2009), 171–87.
[25] Andrew J. Nathan and Andrew Scobell, „How China sees America – The sum of Beijings’s fears,“ Foreign Affairs 91, Nr. 5 (2012): 32–47, hier 36.
[26] In dem Verständnis der Arbeiten von Liddell Hart, John Fuller und John Boyd.
[27] „Violence may be used as the final blow to knock out an enemy after it has been relentlessly sapped, subdued, and undermined from within.“ (Nadège Rolland, „Examining History to Explore the Future – France, the United States, and China 2050 (The Andrew W. Marshall Papers March),“ Marshall Foundation, März 2023, 7, https://www.andrewwmarshallfoundation.org/wp-content/uploads/2023/03/AWMF-March-2023-Capstone_En.pdf); siehe auch: Canggeng Bi, „On the Soft Casualty in Modern Wars,“ Chinese Military Science, Nr. 5 (2003): 122–6; Youshi Yao und Debao Ma, „Sun Tzu’s Art of War and Mainstream Contemporary Chinese Theories of War,“ Chinese Military Science, Nr. 6 (2004): 9–13; Seth G. Jones et al., Competing without Fighting: China’s Strategy of Political Warfare (Lanham et al.: Rowman & Littlefield Publishers/Center for Strategic International Studies, 2023), https://rowman.com/ISBN/9781538170700/Competing-without-Fighting-Chinas-Strategy-of-Political-Warfare; Tony Corn, „Peaceful Rise Through Unrestricted Warfare: Grand Strategy with Chinese Characteristics,“ Small Wars Journal, Juni 2010, 16, https://smallwarsjournal.com/blog/journal/docs-temp/449-corn.pdf; Thomas G. Mahnken, Secrecy and Stratagem: Understanding Chinese Strategic Culture (Double Bay: Lowy Institute for International Policy/MacArthur Foundation, 2011), 24-31, https://www.lowyinstitute.org/sites/default/files/pubfiles/Mahnken,_Secrecy_and_stratagem_1.pdf.
[28] Dies kann man u. a. auch daran erkennen, dass der aktuelle Verteidigungsminister nicht Mitglied der CMC ist.
[29] Für eine umfassende Darstellung siehe: U.S. Department of Defense, „Military and Security Developments Involving the People’s Republic of China (Annual Report to Congress),“ Dezember 2024, hier vor allem 1–7 und 44-45. https://media.defense.gov/2024/Dec/18/2003615520/-1/-1/0/MILITARY-AND-SECURITY-DEVELOPMENTS-INVOLVING-THE-PEOPLES-REPUBLIC-OF-CHINA-2024.pdf, sowie: Prashant K. Singh, „Changing Contexts of Chinese Military Strategy and Doctrine (IDSA Monograph Series, Nr. 49),“ Institute for Defence Studies and Analyses 2016.
[30] Für eine englischsprachige Übersicht siehe: China Defense White Papers—1995-2019—Download Complete Set, zuletzt aktualisiert 23.07.2019, https://www.andrewerickson.com/2019/07/china-defense-white-papers-1995-2019-download-complete-set-read-highlights-here/.
[31] Beispielsweise das Konzept der „Three Warfares“ (siehe dazu beispielsweise: Elsa Kania, „The PLA’s Latest Strategic Thinking on the Three Warfares,“ China Brief 16, Nr. 13 (2016); sowie: Doug Livermore, „China’s Three Warfares in Theory and Practice in the South China Sea,“ Georgetown Security Studies Review, 25.03.2018, https://georgetownsecuritystudiesreview.org/2018/03/25/chinas-three-warfares-in-theory-and-practice-in-the-south-china-sea/; oder die „Guidelines for the Political Work of the People’s Liberation Army“ (People’s Daily, „PLA implements new political work regulation,“ 13.09.2010, https://web.archive.org/web/20201002095352/http:/en.people.cn/90001/90776/7139024.html); Mark Stokes und Russell Hsiao, „The People’s Liberation Army General Political Department – Political Warfare with Chinese Characteristics,“ Project 2049 Institute, 14.10.2013, 15, https://project2049.net/wp-content/uploads/2018/04/P2049_Stokes_Hsiao_PLA_General_Political_Department_Liaison_101413.pdf.
[32] „Effectively safeguarding national security“ (Xi Jinping, „Secure a Decisive Victory in Building a Moderately Prosperous Society in all Respects and Strive for the Great Success of Socialism with Chinese Characteristics for a New Era (Work Report to the 19th Party Congress),“ Xinhuanet, 18.10.2017, 47-48, http://www.xinhuanet.com/english/download/Xi_Jinping’s_report_at_19th_CPC_National_Congress.pdf.
[33] Siehe dazu beispielsweise: Center for Strategic and International Studies, „100 Questions for Study and Guidance on the Resolution of the Third Plenum of the 20th CCP Central Committee,“ zuletzt aktualisiert 21.07.2024, https://interpret.csis.org/translations/100-questions-for-study-and-guidance-on-the-resolution-of-the-third-plenum-of-the-20th-ccp-central-committee-excerpt/.
[34] Xi Jinping, „Meet the Centenary Goal of the Armed Forces,“ CPC Central Committee Bimonthly, 15.09.2023, http://en.qstheory.cn/2023-09/15/c_921214.htm; siehe dazu auch: Brian Hart, Bonnie S. Glaser und Matthew P. Funaiole, „China’s 2027 Goal Marks the PLA’s Centennial, Not an Expedited Military Modernization,“ China Brief 21, Nr. 6 (2021), https://jamestown.org/program/chinas-2027-goal-marks-the-plas-centennial-not-an-expedited-military-modernization/; „PRC pursuit of Xi’s 2027 ‚Centennial Military Building Goal‘: Sources & Analysis,“ Andrew S. Erickson, zuletzt aktualisiert 18.04.2023, https://www.andrewerickson.com/2021/12/prc-pursuit-of-2027-centennial-military-building-goal-sources-analysis/.
[35] Die „Global Development Initative“ von September 2021 und die „Global Civilisation Initiative“ von März 2023. Manche sprechen auch von drei, wenn man die „Belt and Road Initiative“ noch dazu zählen würde.
[36] PRC Ministry of Foreign Affairs, „The Global Security Initiative Concept Paper,“ zuletzt gesehen am 20.12.2024, http://cr.china-embassy.gov.cn/esp/ndle/202302/t20230222_11029046.htm; für eine Analyse siehe: M. Taylor Fravel, „China’s Global Security Initiative at Two: A Journey, Not a Destination,“ Chinese Leadership Monitor, Nr. 80 (2024), https://ssp.mit.edu/news/2024/fravel-china-s-global-security-initiative-at-two-a-journey-not-a-destination; sowie: Alice Ekman, „China’s Global Security Initiative: When the Process Matters More Than the Content (EUISS Brief 5),“ European Union Institute for Security Studies, März 2023, https://www.iss.europa.eu/sites/default/files/EUISSFiles/Brief_5_China’s%20Global%20Security%20Initiative.pdf.
[37] Xi Jinping, „Strengthening Clear Guidance for Preparing for War and Comprehensively Improving to Win in the New Era,“ Xinhuanet, 04.11.2017, http://www.xinhuanet.com/english/2017-11/04/c_136726863.htm.
[38] Siehe beispielsweise: Michael Pillsbury (Hrsg.), Chinese views of future warfare (Washington D.C.: National Defense University Press, 1998).
[39] Academy of Military Sciences, Military Terminology of the People’s Liberation Army (Beijing, 2011), 50.
[40] Siehe auch grundlegend: M. Taylor Fravel, Active Defense: China’s Military Strategy Since 1949 (Princeton: Princeton University Press, 2019); sowie: David M. Finkelstein, „China’s National Military Strategy: An Overview of the ‚Military Strategic Guidelines‘, in Right-Sizing the PLA: Exploring Contours of China’s Military, hrsg. von Roy Kamphausen und Andrew Scobell (Carlisle: Strategic Studies Institute, 2007), 69–141.
[41] Zuletzt eben 2019: Chinese Ministry of Defense, „Guidelines on PLA Joint Operations(trial) Aim for Future Warfare,“ 26.11.2020, https://www.eng.chinamil.com.cn/CHINA_209163; siehe dazu: Edmund J. Burke et al., „PLA’s Operational Concepts (Research Report),“ RAND, 29.09.2020, https://www.rand.org/content/dam/rand/pubs/research_reports/RRA300/RRA394-1/RAND_RRA394-1.pdf; sowie: David M. Finkelstein, „The PLA’s New Joint Doctrine: The Capstone of the New Era Operations Regulations System,“ Center for Naval Analyses, 01.09.2021, https://www.cna.org/reports/2021/09/the-plas-new-joint-doctrine.
[42] Für eine englischsprachige Version siehe: Tianliang (Hrsg.), Science of Military Strategy; für eine Darstellung der Bedeutung und des inhaltlichen Aufbaus siehe: Timothy L. Thomas, „The Chinese’s military strategic mind-set,“ Military Review (November-Dezember 2007): 47–55.
[43] Siehe dazu beispielsweise: Wang Xingsheng, „Chinese Intellectuals Paying Close Attention to Military Issues: Tradition and its Impact on Military Culture,“ China Military Science, Nr. 6 (2002): 23–7; Neil Munro, „China’s Identity Through a Historical Lens,“ in Routledge Handbook of Strategic Culture, hrsg. von Kerry M. Kartchner et al. (London: Routledge, 2023), 179–92; Li Jijun und Earl H. Tilford, Traditional Military Thinking and the Defensive Strategy of China (Carlisle: USAWC Press, 1997), https://press.armywarcollege.edu/cgi/viewcontent.cgi?article=1181&context=monographs.
[44] Siehe beispielsweise: Fumio Ota, „Sun Tzu in Contemporary Chinese Strategy,“ Joint Force Quarterly 73 (2014): 76–80; Liang Zhuge und Ji Liu, Mastering the Art of War: Commentaries on the Classic by Sun Tzu (Boston: Shambhala Publications, 1989); Edward O’Dowd und Arthur Waldron, „Sun Tzu for Strategists,“ Comparative Strategy 10, Nr. 1 (1991): 25–36; Andrea Ghiselli, „Revising China’s Strategic Culture: Contemporary Cherry-Picking of Ancient Strategic Thought,“ The China Quarterly 233 (2018): 166–85.
[45] Siehe dazu grundlegend: Ralph D. Sawyer, The Seven Military Classics of Ancient China (New York: Basic Books, 2007).
[46] Ein Stratagem dazu lautet: „Kill with a borrowed sword.“ in: „Chinese PLA’s Officer’s Handbook,“ Qingdao 1991, 197; siehe dazu auch grundlegend: Mark Burles und Abram N. Shulsky, Patterns in China’s Use of Force: Evidence from History and Doctrinal Writings (Research Report) (Santa Monica: RAND, 2000).
[47] Siehe dazu: Timothy Thomas, „China’s Concept of Military Strategy,“ Parameters 44, Nr. 4 (2014): 39–48, hier 44-45.
[48] Siehe dazu beispielsweise: Timothy Thomas, „The Chinese Way of War: How Has it Changed?,“ U.S. Army Futures and Concepts Center Paper, Juni 2020; Bekir Ihlan, „China’s Evolving Military Doctrine: After the Cold War,“ SETA Analysis, Nr. 59 (2020), https://www.setav.org/en/assets/uploads/2020/02/A56En.pdf.
[49] Siehe dazu beispielsweise: The State Council of the People’s Republic of China, „China’s National Defense,“ 1998, http://www.andrewerickson.com/wp-content/uploads/2019/07/China-Defense-White-Paper_1998_English-Chinese.pdf.
[50] Richard Turcsanyi, „Strategic Culture in the Current Foreign Policy Thinking of the People’s Republic of China,“ Czech Journal of Political Science, Nr. 1 (2014): 60–75, hier 65-66.
[51] National Defense University, Science of Military Strategy (2013) (Montgomery: China Aerospace Studies Institute, 2021), 116-117. https://airuniversity.af.edu/Portals/10/CASI/documents/Translations/2021-02-08%20Chinese%20Military%20Thoughts-%20In%20their%own%words%20Science%20of%20Military%20Strategy%202013.pdf?ver=NxAWg4BPw_NylEjxaha8Aw%3d%3d.
[52] Ibid., 96.
[53] Siehe dazu: Roy D. Kamphausen, David Lai und Andrew Scobell (Hrsg.), Beyond the Strait: PLA Missions Other Than Taiwan (Carlisle: Strategic Studies Institute, April 2009), https://loc.gov./item/202369269; sowie: Roy Kamphausen, David Lai und Andrew Scobell (Hrsg.), The PLA at Home and Abroad: Assessing the Operational Capabilities of China’s Military (Carlisle: Strategic Studies Institute, Juni 2010), https://tile.loc.gov/storage-services/master/gdc/gdcbookspublic/20/23/69/27/51/2023692751/2023692751.pdf.
[54] Siehe dazu: Joel Wuthnow und M. Taylor Fravel, „China’s Military Strategy for a ‚New era‘: Some Change, More Continuity, and Tantalizing Hints,“ Journal of Strategic Studies, Nr. 6-7 (2022): 1149–84, hier 1157 sowie grundlegend: Jennifer Rice und Erik Robb, „The Origins of ‚Near Seas Defense and Far Seas Protection‘ (China Maritime Reports Nr. 13),“ U.S. Naval War College, Februar 2021; sowie: Edward Sing Yue Chan, China’s Maritime Security Strategy: The Evolution of a Growing Sea Power (London: Routledge, 2023).
[55] „Provoking great power competition, acting unilaterally, and strengthening alliances“.
[56] „Rebalancing Asia“.
[57] Tianliang (Hrsg.), Science of Military Strategy, 402-410.
[58] Ibid., 391-398.
[59] Ibid., 264; siehe dazu auch: National Defense University, Science of Campaigns (2006) (Montgomery: China Aerospace Studies Institute, 2020), https://airuniversity.af.edu/Portals/10/CASI/documents/Translations/2020-12-02%20In%20Their%20Own%20Words-%20Science%20of%20Campaigns%20(2006).pdf?ver=hma387iK8lQcZQ1x9ktt-Q%3d%3d; für eine Analyse siehe: Sugiura Yasuyuki, „The PLA’s Pursuit of Enhanced Joint Operations Capabilities (NIDS China Security Report 2022),“ The National Institute for Defense Studies, 2022, https://www.nids.mod.go.jp/publication/chinareport/pdf/china_report_EN_web_2022_A02.pdf.
[60] Tianliang (Hrsg.), Science of Military Strategy, 217-221.
[61] Ibid., 233-234.
[62] Es wird lediglich von „a rather long distance from one’s home territory“ gesprochen.
[63] Tianliang (Hrsg.), Science of Military Strategy, 413-421.
[64] Siehe dazu: Meia Nouwens, „China’s new Information Support Force (IISS Analysis),“ International Institute for Strategic Studies, 03.05.2024, https://www.iiss.org/online-analysis/online-analysis/2024/05/chinas-new-information-support-force/.
[65] Siehe dazu beispielsweise: David C. Kang, „Hierarchy, Balancing and Empirical Puzzles in Asian International Relations,“ International Security 28, Nr. 3 (2003/2004): 165–80; sowie: Marcin Przychodniak, „China developing its Armed Forces through International Cooperation (PISM Bulletin, Nr. 20),“ The Polish Institute of International Affairs, 08.02.2024, https://www.pism.pl/publications/china-developing-its-armed-forces-through-international-cooperation.
[66] Balvinder S, Sachar, „Cooperation in Military Training as a Tool of Peacetime Diplomacy,“ Strategic Analysis 28, Nr. 3 (2003): 404–21; James Siebens und Ryan Lucas, „Military Operations Other Than War in China’s Foreign Policy (Asia Report),“ Stimson Center, 03.10.2022, https://www.stimson.org/2022/military-operations-other-than-war-and-chinas-foreign-policy/; Isaac B. Kardon, „China’s Military Diplomacy and Overseas Securities Activities (Testimony to the U.S.-China Economic and Security Review Commission),“ Carnegie Endowment for International Peace, 26.01.2023, https://carnegieendowment.org/posts/2023/01/china-military-diplomancy-and-overseas-security-activities?lang=en.
[67] Siehe dazu: Kenneth W. Allen und Eric A. McVadon, „China’s Foreign Military Relations (Report Nr. 32),“ The Henry L. Stimson Center, Oktober 1999; Kristen Gunness, „China’s Military Diplomacy in an Era of Change (CNA Report Juni 2006),“ Center for Naval Analyses, 20.06.2006, https://www.ndu.edu./inss/symposia/pacific2006/Gunnesspaper.pdf; Joel Wuthnow und Margaret Baughman, „Selective Engagements: Chinese Naval Diplomacy and U.S.-China Competition,“ Naval War College Review 76, Nr. 1 (2023): Artikel Nr. 6; sowie: Jie Gao und Kenneth W. Allen, „Re-Engaging With the World: China’s Military Diplomacy in 2023 (China Maritime Report Nr. 37),“ U.S. Naval War College, Cinga Maritime Studies Institute, 15.04.2024.
[68] Siehe dazu: Claude A. Lambert, „Small Eagle, Big Dragon: China’s Expanding Role in UN-Peacekeeping (RUSI Commentary),“ Royal united Service Institute for Defence and Security Studies, 19.07.2024, https://www.rusi.org/explore-our-research/publications/commentary/small-eagle-big-dragon-chinas-expanding-role-un-peacekeeping; Bates Gill und Chin-Hao Huang, „China’s Expanding Peacekeeping Role: Its Significance and the Policy Implications (SIPRI Policy Brief),“ Stockholm International Peace Research Institute, Februar 2009, https://www.sipri.org/sites/default/files/files/misc/SIPRIPB0902.pdf; Songying Fang, Xiaojun Li und Fanglu Sun, „China’s Evolving Motivations and Goals in UN Peacekeeping Participation,“ International Journal 73, Nr. 3 (2018): 464–73.
[69] Viviana Zhu, „The Russian Connection: Strategy over Frictions (China Trends, Nr. 8),“ Institut Montaigne, Februar 2021, 13–5.
[70] Siehe dazu: B. S. Sachar, „Military Diplomacy through Arms Transfers: A Case Study of China,“ Strategic Analysis 28, Nr. 2 (2004): 290–310.
[71] Pieter D. Wezeman et al., „Trends in International Arms Transfers (SIPRI Fact Sheet 2023),“ Stockholm International Peace Research Institute, März 2023, https://www.sipri.org/publications/2024/sipri-fact-sheets/trends-international-arms-transfers-2023.
[72] Hier kann man nennen: keine Beschränkung bezüglich der Verwendung der Waffensysteme, keine Anforderungen bei der Anwendung moralischer, ethischer oder rechtlicher Standards der kaufenden Regierungen, keine Beschränkung hinsichtlich der Involvierung in kriegerischer Konflikte (sowohl Bürgerkrieg wie auch externe Konflikte), keine Teilnahme an Waffenkontrollregimen (wie z. B. die Wassenaar-Vereinbarung oder das „Missile Technology Control Regime“), deutliche preisgünstigerer Anbieter, deutliche flexiblere Bezahlungsvereinbarungen (die rein marktwirtschaftlich agierende Akteure ohne direkte staatliche Unterstützung sich nicht leisten könnten).
[73] Siehe beispielsweise: Oliver Meier und Michael Staack, „Enganging China on Multilateral Arms Control,“ Arms Control Today 52 (Dezember 2022): 12–7.
[74] People’s Republic of China Ministry of Science and Technology, „The ‚13th Five-Year‘ Special Plan for S&T Military-Civil Fusion Development (August 2017),“ Center for Security and Emerging Technology, 24.06.2020, https://cset.georgetown.edu/publication/the-13th-five-year-special-plan-for-st-military-civil-fusion-development/; siehe dazu auch: Audrey Frits, „China’s Evolving Conception of Civil-Military Collaboration,“ Center for Strategic and International Studies, 02.08.2019, https://www.csis.org/blogs/trustee-china-hand/chinas-evolving-conception-civil-military-collaboration; sowie: Nathan L. Chu, „China’s Military-Civil Fusion Strategy: How Threats and the Government Led the Drive for Technological Innovation“ (Naval Postgraduate School Thesis), September 2022, https://apps.dtic.mil/sti/trecms/pdf/AD1200420.pdf.
[75] Beispielsweise das Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI), um eines zu nennen.
[76] Siehe dazu beispielsweise: James R. Holmes, „China’s Maritime Strategy is More Than Naval Strategy,“ China Brief 11, Nr. 6 (2011): 10–3.
[77] Man spricht hier von der „technique of national strategic management“; in: Wu, „Dialectics and the study of Grand Strategy,“ 145.
[78] Tianliang (Hrsg.), Science of Military Strategy, 53-59.
[79] Ibid., 17.
[80] In China gibt es dazu folgendes Beispiel: „How can you make a cat eat a hot pepper? You can stuff a pepper down the cat’s throat, you can put the pepper in cheese and make the cat swallow it, or you can grind the pepper up and spread it on the cat’s back. It will make the cat lick itself and receive the satisfaction of cleaning up the hot pepper.“; in: Li Bingyan, „Applying Military Strategy in the Age of the New Revolution in Military Affairs,“ in The Chinese Revolution in Military Affairs, hrsg. von Shen Weiguang (Beijing: New China Press, 2004), 2–31; siehe dazu auch: Thomas, „China’s Concept of Military Strategy,“ 43 und 48 sowie direkt darauf bezugnehmend: Zachary Brouillard, „Echoes of War: Deciphering Chinese Military Strategy through the Lens of U.S. Intelligence History,“ Journal of Indo-Pacific Affairs 7 (May-Juni 2024): 305–20, https://media.defense.gov/2024/May/07/2003458337/-1/-1/1/VIEW%20-%20BROUILLARD%20-%20JIPA.PDF.
[81] Eine theoretische Fundierung wäre eher in „Public-Choice Economics“ zu suchen.
[82] James R. Holmes, „Old – But Strong – Wine in New Bottles – China’s ‚Three Warfares‘,“ in China: The Three Warfares, hrsg. von Stefan Halper (Washington D.C.: Office of the Secretary of Defense, 2013), 246–74, hier 247, https://www.esd.whs.mil/Portals/54/Documents/FOID/Reading%20Room/Litigation_Release/Litigation%20Release%20-%20China-%20The%20Three%20Warfares%20%20201305.pdf.
[83] „Grand Strategy is the alignment of potentially unlimited aspirations with necessarily limited capabilities.“ (John L. Gaddis, On Grand Strategy (New York: Penguin Press, 2018), 21).
[84] Der Begriff „White area Warfare“ wurde dafür verwendet (siehe dazu: Anthony H. Cordesman, „The Other Side of Chinese Sea Power: ‚White Area Warfare‘,“ Center for Strategic and International Studies, 04.04.2022, https://www.csis.org/analysis/other-side-chinese-sea-power-white-area-warfare).
[85] Es wird von „shape favorable situations“ gesprochen. (Luo Derong, „Guidelines for Armed Forces Building and Preparations for Military Struggle – Understanding of the ‚Military Strategic Guidelines in the New Situation‘,“ China Military Science, Nr. 1 (2017): 88–96, hier 95).
[86] Siehe dazu: Evan N. Resnick und Hannah E. Sworn, „China and the Alliance Allergy of Rising Powers,“ War on the Rocks, 30.05.2023, https://warontherocks.com/2023/05/china-and-the-alliance-allergy-of-rising-powers/.
[87] Gemäß Beatrice Heuser, Den Krieg denken: Die Entwicklung der Strategie seit der Antike (Paderborn: Schöningh, 2010).
[88] „the awkward and uncomfortable space between traditional conceptions of peace and war“ (Nathan P. Freier et al., Outplayed – Regaining Strategic Initiative in the Gray Zone, A Report Sponsored by the Army Capabilities Integration Center in Coordination with Joint Staff J-39/Strategic Multi-Layer Assessment Branch (Carlisle: US Army War College Press, 2016), XIII, https://press.armywarcollege.edu/cgi/viewcontent.cgi?article=1924&context=monographs).
[89] Siehe dazu: Masaaki Yatsuzuka, „PLA’s Intelligentized Warfare: The Politics on China‘s Military Strategy,“ Security & Strategy 2 (Januar 2022): 17–36.
[90] Es wurde auch der Begriff des „Metaverse War“ verwendet (Josh Baughman, „The Path to China’s Intelligentized Warfare: Converging on the Metaverse Battlefield,“ The Cyber Defense Review 9, Nr. 3 (2024): 29–36, https://cyberdefensereview.army.mil/CDR-Content/Articles/Article-View/Article/4012231/the-path-to-china-intellgentized-warfare-converging-on-the-metaverse-battlefield/).
[91] National Defense University, Science of Military Strategy (2013), 124.
[92] Ibid., 139.
[93] Dies gilt auch und vor allem für das chinesische Denken.
[94] Auch die westlichen Staaten sollten kein Interesse daran haben, dass beispielsweise Russland zu schwach wird, um nicht noch mehr in einer völligen Abhängigkeit von China zu geraten. Bei einem Land wie Nordkorea mag dies noch akzeptabel sein, aber bei einem Land mit der ökonomischen und militärischen Stärke Russlands eher nicht.
[95] Es gab noch einen Pakt mit der Sowjetunion aus dem Jahre 1950, der allerdings im Rahmen des chinesisch-sowjetischen Zerwürfnisses 1956 aufgekündigt wurde. Allerdings stellte erst kürzlich der russische Präsident zu den chinesisch-russischen Beziehungen fest: „You can imagine everything. […] our relations have reached such a degree of interaction and trust that we do not need this [military alliance], but theoretically it is quite possible to imagine such a thing.“ (Djoomart Otorbaev, „Is a Military Alliance Between China and Russia Possible,“ China Global Television Network, 15.11.2020, https://news.cgtn.com/news/2020-11-14/Is-a-military-alliance-between-China-and-Russia-possible–VpYsZttEKQ/share_amp.html).
[96] Und der ihnen innewohnenden unterschiedlichen Gewichtung von Individual- und Gemeinwohlinteressen.
[97] Siehe dazu: Raphael S. Cohen, „Call the Axis of Adversaries Whatever You Want, But Take it Seriously,“ RAND, 05.12.2024, https://www.rand.org/pubs/commentary/2024/12/call-the-axis-of-adversaries-whatever-you-want-but-take-it.html.
[98] Siehe dazu: Christopher S. Chivvis und Jack Keating, „Cooperation Between China, Iran, North Korea, and Russia: Current and Potential Future Threats to America,“ Carnegie Endowment for International Peace Europe, 08.10.2024, https://carnegieendowment.org/research/2024/10/cooperation-between-china-iran-north-korea-and-russia-current-and-potential-future-threats-to-america?lang=en¢er=europe.
[99] Auch wenn mit der Missachtung der Auslegung der „UN Convention of the Law of the Seas“ im Südchinesischen Meer sowie der Nichtverurteilung des Völkerrechtsbruchs durch den russischen Angriffskrieg dieses Selbstbildnis Schaden genommen hat.
[100] Siehe beispielsweise: Lwanga E. Arrey, „China’s Push for Normative Change in UN Peacekeeping,“ Institute for Security & Development Policy, 28.05.2023, https://www.isdp.eu/un-peacekeeping-china-pushing-for-normative-changes/.