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Grundsätze (militär-) sportlicher Steuerung

Abstract: Eingebettet in eine langfristige Planung wird Körperausbildung zu mehr als nur Selbstzweck. Sie wird durch die gezielte Herbeiführung geplanter und planbarer Belastungen zur Voraussetzung erfolgreicher Einsätze, welche oft durch mangelnde Planbarkeit gezeichnet sind. Körperliche Leistungsfähigkeit ist die Basis physischer und letztlich auch psychischer Belastbarkeit. Die gesundheitspräventive Wirkung ist eine Folgewirkung, die sowohl der Gesellschaft, als auch dem Individuum zugute kommt.

Bottom-line-up-front: Die körperliche Leistungsfähigkeit ist integraler Bestandteil des Soldatenberufs. Die Vielfältigkeit dieses Berufs erfordert eine spezifisch angepasste Körperausbildung – spezifisch angepasstes Training wie es im (Leistungs-) Sport alltäglich und selbstverständlich stattfindet.

Problemdarstellung: Wie kann sich der Soldat das Know-How des Leistungssports zum Zwecke der Steigerung der Wirksamkeit im Einsatz zu Nutze machen?

Was nun?: Eine einsatzorientierte Körperausbildung bedarf langfristiger Planung unter Einbeziehung des Fachpersonals, um den Soldaten auf die Anforderungen des modernen Gefechtsfeldes vorzubereiten.

Source: shutterstock.com/wavebreakmedia

Sport und Militär sind untrennbar

Die körperliche Leistungsfähigkeit (KLF) der Soldaten beeinflusst in hohem Maße die Einsatzbereitschaft der Streitkräfte. Digitalisierung und Automatisierung im Bereich der Wehrtechnik haben nichts an den Anforderungen an die Soldatinnen und Soldaten am Gefechtsfeld geändert. Das Bundesministerium für Landesverteidigung bestätigte in den letzten Jahren wiederholt die Relevanz der körperlichen Leistungsfähigkeit der Soldaten. Bereits unter dem ehemaligen Bundesminister Platter wurde die tägliche Sportstunde für Soldaten eingeführt. Gemäß einer ministeriellen Weisung aus dem Jahr 2005 ist Soldaten in den jeweiligen Ausbildungsgängen täglich eine Stunde Sport zu ermöglichen. Die Ausbildung von Grundwehrdienern und Personen im Ausbildungsdienst beinhaltet verpflichtend die Ausübung einer Stunde Sport pro Tag.[1]

„Für den Kader besteht nach den geltenden Erlässen zur Körperausbildung ein Anrecht auf zumindest 3 Stunden Körperausbildung wöchentlich, um die geforderte militärische Basisfitness – nachzuweisen durch die jährliche verpflichtende Leistungsüberprüfung ‚Allgemeine Kondition‘ – zu erhalten. Nach Dienstesmöglichkeit kann der jeweilige Kommandant, ab dem Einheitskommandanten aufwärts, die Zeit für Körperausbildung auf bis zu 8 Stunden pro Woche erhöhen.“[2]

Auch wenn sich der Durchschnitt der Gesellschaft immer weiter vom Idealbild der körperlichen Leistungsfähigkeit weg in Richtung Fettleibigkeit und Bewegungsmangel entwickelt, der Beruf des Soldaten muss aufgrund der Berufsspezifika eine Ausnahmestellung einnehmen. Nicht zuletzt aufgrund des technischen Fortschritts und diverser Veränderungen am Gefechtsfeld, gerade in Bezug auf Geschwindigkeit, Schnelllebigkeit und Multidimensionalität, hat der Soldat mit extremen Belastungen und stark variierenden Umfeldbedingungen zurechtzukommen. Studien belegen, dass Soldaten der Waffengattungen Infanterie sowie Panzergrenadier mit einem zusätzlichen Kampfgewicht von ca. 30kg im Gefecht agieren müssen. Dieses Gewicht erhöht sich auf ca. 44kg im geplanten Marsch. Im Falle einer Alarmierung sind Spitzen der Zusatzbelastung von 60kg oder mehr möglich.[3] Das Durchschnittsgewicht eines gebirgsbeweglichen Kollektives der österreichischen Streitkräfte beträgt 77.1kg bei einer Standardabweichung von 7.8kg. Das heißt, ein gut trainierter Soldat muss im Falle einer Alarmierung rund 80 Prozent seines eigenen Körpergewichtes zusätzlich tragen. Bei einem geplanten Einsatz sind es zumindest 40 Prozent.

Nicht zuletzt aufgrund des technischen Fortschritts und diverser Veränderungen am Gefechtsfeld, gerade in Bezug auf Geschwindigkeit, Schnelllebigkeit und Multidimensionalität, hat der Soldat mit extremen Belastungen und stark variierenden Umfeldbedingungen zurechtzukommen.

Schlechte Ausgangsdaten erfordern effizientes Training

Die letzten zwei Dekaden zeigen sehr deutlich die Tendenz zu mehr Körpergewicht bei den Stellungspflichtigen, sowie der gleichzeitigen Abnahme an fettfreier Körpermasse. Diese Tatsache stellt das Bundesheer vor eine große Herausforderung im Bereich der KLF. Mehr und intensivere Trainingseinheiten kombiniert mit höheren Belastungen bei der Ausbildung führen zu einer permanenten Überforderung des Soldaten und können die körperlichen Defizite langfristig nicht ausgleichen.

Die letzten zwei Dekaden zeigen sehr deutlich die Tendenz zu mehr Körpergewicht bei den Stellungspflichtigen, sowie der gleichzeitigen Abnahme an fettfreier Körpermasse. Diese Tatsache stellt das Bundesheer vor eine große Herausforderung im Bereich der KLF.

Des Weiteren sind Ruhephasen oftmals in einer belastenden Vorbereitung aus zeitlichen Gründen nicht ausreichend gegeben. Daher steigt die Gefahr von Infekten, Verletzungen und Übertraining. Um die negativen Folgen überhöhtenr Belastungen über einen längeren Zeitraum zu verhindern, bedarf es einer Auseinandersetzung mit dem Trainingsplanungsprozess. Nachstehend folgt eine Möglichkeit die körperliche Einsatzvorbereitung – abgestützt auf Informationen und Erfahrungen aus dem Leistungssport – bedarfsorientiert zu planen.

Trainingsplanung – Analyse

Die kurz-, mittel- und langfristige Trainingsplanung setzt eine Sportartanalyse, die Betrachtung der jeweiligen Waffengattungen aus sportlicher Sicht, voraus. Das Wissen über Belastungsgrößen in den sportmotorischen Grundeigenschaften (Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit und Beweglichkeit, abgeleitet aus Einsatzerfordernissen) und den damit einhergehenden Beanspruchungen des Organismus sind die Basis jeder Planung. Hierbei ist es irrelevant, ob es um sportliche Leistung oder den Einsatz als Zielsetzung geht.

Die Humanressource zu analysieren ist der zweite wichtige Schritt in der zielgerichteten Vorbereitung auf einen Einsatz beziehungsweise Wettkampf. Unter Abstützung auf sportmotorische sowie militärspezifische Tests kann hier sowohl eine gute IST-Stand Erhebung durchgeführt, wie auch die Entwicklung der körperlichen Leistungsfähigkeit kontrolliert werden. Vernachlässigt man diese zwei Teilschritte, ist es nahezu unmöglich, eine zielgerichtete Vorbereitung zu absolvieren. Ohne Wissen über die zu erwartenden körperlichen Belastungen oder Voraussetzungen des Soldaten sind weder Trainingsinhalte, -reize noch -methoden ableitbar.

Zieldefinition

Erst nach Abschluss der Analyse kommt es zur Zieldefinition. Im Leistungssport handelt es sich dabei meistens um das Planen und Festlegen von Wettkämpfen. Soldaten planen, wenn möglich, den Einsatz; dies lässt sich am Besten mit einer Spielsaison vergleichen. Die Dauer von mehreren Wochen und Monaten ist ähnlich und der Meisterschaftsbetrieb mit 2-3 Spielen wöchentlich ist gut mit Einsätzen mittlerer Intensität in Relation zu setzen.

Die Periodisierung

Egal, ob es sich um die Einfachperiodisierung mit Fokus auf ein Großereignis, die Doppel- oder Mehrfachperiodisierung von Wettkämpfen, um die Vorbereitung einer Spielsaison oder eines militärischen Einsatzes handelt, alle Varianten unterteilen sich wie folgt:

  • Allgemeine Vorbereitungsperiode
  • Spezielle Vorbereitungsperiode
  • Unmittelbare (Wettkampf-)vorbereitung
  • Einsatz- oder Wettkampfperiode

Je nach verfügbarer Zeit, gesteckter Ziele und vorhandenem körperlichen Potential gestaltet sich die Länge der Perioden. Im militärischen Kontext betrachtet kann ein kurzfristiger Einsatz eine viel straffere Vorbereitung bedeuten als lang geplante Vorhaben. Gerade das Bereithalten von Einsatzsoldaten/Einheiten mit einer kurzfristigen „Notice to Move/NTM“ ist eine Herausforderung. Aus trainingswissenschaftlicher Sicht ist es nur über einen gewissen Zeitraum möglich die körperliche Leistungsfähigkeit auf höchstem Niveau zu halten.

Gerade das Bereithalten von Einsatzsoldaten/Einheiten mit einer kurzfristigen „Notice to Move/NTM“ ist eine Herausforderung.

Zyklisierung

Neben der Einteilung des Trainingsjahres beziehungsweise der Einsatzvorbereitung bis zum Einsatz in den zuvor beschriebenen Perioden ist es zweckmäßig, Trainingszyklen in die eigene Planung zu integrieren. Der Makrozyklus umfasst mehrere Monate bis zu einem Jahr und ist der längste Abschnitt. Er beschreibt jene Zeitspanne, die vom Vorbereitungsstart bis zum Wettkampf, Saisonbeginn oder Einsatz dauert. Unterteilt wird der Makrozyklus in Mesozyklen und diese werden in mehreren Mikrozyklen dargestellt. Die kleinste Dauer, der Mikrozyklus, umfasst normalerweise mehrere Tage. Einfachheitshalber wird meist ein Mikrozyklus als Woche definiert. Die Wichtigkeit der Zyklisierung ist aufgrund der Tatsache gegeben, dass ein Zyklus immer mit der Entwicklung des menschlichen Organismus gekoppelt sein muss. Ein Mesozyklus zur morphologischen Entwicklung der Kraft sollte zumindest 8-12 Wochen betragen. Erst dann sind Entwicklungen und Veränderungen des aktiven und passiven Bewegungsapparates sicht- und messbar. Anders verhält sich die Anpassung des menschlichen Körpers auf Ausdauerreize. Hier benötigt man zumindest 4-8 Wochen um Veränderungen detektieren zu können.

In der Trainingsplanung oder Einsatzvorbereitung aus militärischer Sicht entspricht ein Mikrozyklus der körperlichen Belastung einer Woche – festgehalten am Dienstplan. Oft werden auf diesem entstehende Lücken anschließend mit Einheiten der Körperausbildung gefüllt. Das bedeutet, der Ersteller des Dienstplanes plant die Entwicklung der körperlichen Leistungsfähigkeit von Mikrozyklus zu Mikrozyklus, ohne dahinter ein ausgearbeitetes Konzept an definierten körperlichen Voraussetzungen, Zwischenzielen oder Trainingsinhalten beziehungsweise Belastungsperioden zu haben.

In der Trainingsplanung oder Einsatzvorbereitung aus militärischer Sicht entspricht ein Mikrozyklus der körperlichen Belastung einer Woche – festgehalten am Dienstplan.

Im Spitzensport bezeichnet man das Gesamtkonzept der langfristigen Entwicklung des Sportlers als Rahmentrainingsplan. Hier wird zum Beispiel festgehalten, welche körperlichen oder technischen Voraussetzungen, Leistungsbereitschaft oder Normwerte der Athlet nach wie vielen Trainingsjahren, oder bei welchem Alter erfüllen muss. Ein Rahmentrainingsplan ist vergleichbar mit dem Ausbildungsplan beim Militär. Leider wird hier der Bereich körperliche Leistungsfähigkeit zu oft nur marginal behandelt.

Entwicklung der KLF

Zur Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit werden Belastungsreize und Erholungsphasen benötigt. Durch die Trainings- oder Ausbildungseinheit kommt es zu einer Stressreaktion/Belastung des menschlichen Organismus. Die Homöostase (Gleichgewicht der physiologischen Körperfunktionen wie Blutdruck, pH-Wert des Blutes, Körpertemperatur, etc.) wird gestört. In der Erholungsphase folgt die Anpassung auf den gesetzten Reiz. Die Weisheit „Nicht durch das Training wird man besser, sondern durch die Erholung“ trifft also zu! Es muss jedoch immer einen Wechsel zwischen Belastung und Erholung geben – ohne Störung der Homöostase erfolgt auch keine Anpassung in der Ruhephase. Als Resultat der Anpassung des Organismus kommt es zu einem erhöhten Funktionszustand.

Nicht durch das Training wird man besser, sondern durch die Erholung.

Um eine entsprechende Belastung der einzelnen Trainingseinheiten und Ausbildungsinhalte zu steuern, bedarf es der Kenntnis von komplexen Interaktionen bei der Entwicklung der KLF, welche sich im Trainingsplan wiederfinden.

Der Trainingsplan

Belastungen können über die Reizintensität, Reizdichte, Reizhäufigkeit, Reizumfang, Reizdauer und Reizkomplexität charakterisiert werden. Diese Möglichkeiten helfen die Belastung der Trainingseinheit einzuschätzen, um Folgerungen zur Erstellung des Trainings- oder Dienstplanes ableiten zu können.

Um einen Trainingsplan zielgerichtet erstellen zu können, muss ein Ziel definiert, die Waffengattung sowie der Soldat analysiert und bezugnehmend auf einen Rahmentrainingsplan das Grobkonzept einer Periodisierung/Zyklisierung festgelegt sein. Erst jetzt erfährt der Mikrozyklus durch die Vorgabe von Inhalten, Mitteln und Methoden eine Ausgestaltung. Die Erstellung eines Trainingsplanes übernimmt das ausgebildete Fachpersonal. Dieser sollte in der Praxis den Kommandanten bei der Erstellung des Dienstplanes, unter Berücksichtigung der körperlichen Belastung, beraten.

Die Überkompensation

Der menschliche Körper ist nach einer Belastung, die beispielsweise in Form von Trainingsreizen, Ausbildungsinhalten oder Übungen auf den Organismus wirken, im Stande das Gleichgewicht, also die Homöostase, wieder herzustellen. Stressoren, welcher Art auch immer, stören diese Wechselwirkung und verringern punktuell die Leistungsfähigkeit. Am Ende jedes bewusst oder unbewusst gesetzten Reizes beginnt der Körper mit dem Wiederaufbau. Dieser endet aber nicht am Ausgangspunkt der Leistungsfähigkeit, sondern später. Dieses Prinzip der Super- oder Überkompensation nutzt jeder Sportler, um seine persönlichen Grenzen zu verschieben. Bei Einhaltung diverser Grundsätze (Trainingsprinzipien) steht somit einer Entwicklung der körperlichen Leistungsfähigkeit nichts im Wege. Im Leistungssport gibt es viele Trainingsprinzipien, welche in der Wettkampfvorbereitung berücksichtigt werden, um einen maximalen Erfolg zu erreichen. Auszugsweise zu nennen sind:

  • Das Prinzip des Trainingswirksamen Reizes:

Dieses Prinzip beschreibt die Mindestanforderung der Belastung, um die Homöostase zu stören. Sollte ein Reiz unter dieser Schwelle liegen, ist die Belastung nicht geeignet, um eine körperliche Anpassung / Verbesserung zu erlangen.

  • Das Prinzip der individualisierten Belastung

Hier geht es um die individuelle psychophysische Belastung. Ausbildungsgruppen, sowie sportliche Leistungsgruppen, die abhängig ihrer KLF bestimmt werden, vermeiden sowohl eine Unter- wie auch Überforderung des Einzelnen. Wichtig wäre auch hier eine Einteilung nach Sportarten. Eine Beurteilung nach erbrachter Laufleistung ist für Laufeinheiten aussagekräftig, nicht jedoch für Krafttraining, Techniktraining oder beispielsweise Military CrossTraining.

  • Das Prinzip der ansteigenden Belastung

Progressive Belastungssteigerung ist vor allem im langfristigen Aufbau ein wichtiger Baustein der Leistungssteigerung. Bleiben Reize über einen längeren Zeitraum konstant, so verlieren sie ihren trainingswirksamen Reiz. Sind umgekehrt permanente Belastungen zu hoch, fehlt die Regeneration und Anpassung – die Homöostase kann nicht mehr hergestellt werden => Überlastung und Verletzung.

  • Das Prinzip der richtigen Belastungsfolge

Dieses Prinzip ist besonders relevant, wenn mehrere Inhalte/Einheiten an einem Tag beziehungsweise Ausbildungs- oder Trainingseinheit im Wechsel stattfinden. Technisch und koordinativ anspruchsvolle Inhalte sollten zu Beginn der Einheit im ausgeruhten Zustand stattfinden. Wenn neue Ausbildungsinhalte geschult werden, dann sind diese zu Beginn der Woche/Einheit einzuplanen, gefolgt von Übungen, die eine vollständige Erholung erfordern, um eine Leistungssteigerung zu erfahren – zum Beispiel Koordinationsübungen beziehungsweise Schnelligkeitstraining und Reaktionsdrills. Die Belastung ist so zwar über dem trainingswirksamen Reiz, die Länge der Erholungsphasen jedoch ausreichend lange, um eine moderate körperliche Belastung analog zum Gefecht zu erfahren.

Belastungen zur Verbesserung der Kraftleistungs- und Ausdauerleistungsfähigkeit sollten nach Möglichkeit am Ende einer Einheit stattfinden. Hierfür ist keine kognitive Höchstleistung gefordert und selbst in ermüdetem Zustand ist ausreichend Energie im Körper verfügbar, um moderate Einheiten durchzuführen.

Die optimalen Relation von Belastung und Regeneration

Der erste Schritt in der Entwicklung der KLF ist das richtige „Stören“ der Homöostase. Der Verlust dieser Balance ist jedoch nicht auf Dauer aufrecht zu halten und bedarf einer Belastungspause, um die Stabilität wiederherzustellen. Auf intensive, individuell angepasste Belastungen muss eine Phase niedriger Belastung oder Pause folgen. Entsprechend der Trainingswissenschaft kann dies in einem bestimmten Rhythmus (1:1; 2:1; 3:1) erfolgen. Der gewählte Rhythmus kann auf Tage/Wochen/Monate übernommen werden. Dieses Prinzip sollte vor allem in der Gestaltung des Dienstplans seine Anwendung finden, bedarf allerdings viel Wissen und Erfahrung in diesem Bereich.

Eingebettet in eine langfristige Planung wird Körperausbildung zu mehr als nur Selbstzweck. Sie wird durch die gezielte Herbeiführung geplanter und planbarer Belastungen zur Voraussetzung erfolgreicher Einsätze, welche oft durch mangelnde Planbarkeit gezeichnet sind. Körperliche Leistungsfähigkeit ist die Basis physischer und letztlich auch psychischer Belastbarkeit. Die gesundheitspräventive Wirkung ist eine Folgewirkung, die sowohl der Gesellschaft, als auch dem Individuum zugute kommt.

Körperliche Leistungsfähigkeit ist die Basis physischer und letztlich auch psychischer Belastbarkeit.

Hptm Mag. Peter Oliver Ertl, MSc – Hauptlehroffizier für Körperausbildung; Sport- und Militärwissenschaften. Bei den in diesem Artikel vertretenen Ansichten handelt es sich um die des Autors/der Autorin. Diese müssen nicht mit jenen des Bundesministeriums für Landesverteidigung oder des Österreichischen Bundesheeres übereinstimmen.

[1] Bundesministerium für Landesverteidigung, “Körperausbildung und Sport; Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit der Soldaten und Soldatinnen durch die tägliche Stunde Sport,“ Weisung, BMLV, 2007.

[2] Bundesministerium für Landesverteidigung, “Vorschrift zur Körperausbildung,“ Dienstvorschrift, BMLV, 2019, 36.

[3] Robin M. Orr, The History of the Soldier’s Load (Bond University, 2010), 77.

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